„Der Darm ist der Vater aller Trübsal“ stellte bereits Hippokrates (460 - 370 v. Chr.) im frühen Griechenland fest. Doch heutzutage ist diese Erkenntnis in den Hintergrund getreten. Oft werden Krankheitsymptome behandelt und nicht nach den eigentlichen Ursachen einer Erkrankung geforscht, die tatsächlich oft im Darm beheimatet sind. Die Symptombehandlung in Form von z.B. Kortison oder Antibiotikum schädigt den Darm immer mehr, so dass eine ganzheitliche Heilung immer schwieriger wird.
Aroma- und Konservierungsstoffe sollen ebenso ihren Teil dazu beitragen, um das Leaky Gut-Syndrom, also das unkontrollierte Aufreißen der Darmschleimhautbarriere, auszulösen. Eine kohlenhydratreiche Fütterung (meist in Form von Trockenfutter) mit vielen chemischen Zusätzen (künstliche Vitamine, Konservierungsmittel etc.) schwächt die Darmschleimhaut, Kohlenhydrate wirken entzündungsfördernd. Eine entzündete Darmschleimhaut kann nicht mehr angemessen und durchgängig ihre Schutzfunktion aufrechterhalten. Auch ein Zuviel an Leckerlies, Kauartikeln oder Resten vom Tisch sind nicht förderlich, da diese leicht den Darm übersäuern. Eine ständige Übersäuerung greift die Magenschleimhaut an.
Auch ein gestörtes Mikrobiom kann die Ursache für eine löchrige Darmschleimhaut sein. Fehlen beispielsweise gute Milchsäurebakterien, können sich „schlechte Bakterien“ breitmachen und deren Absonderungen greifen die Darmschleimhaut an. Bakterien und Pilze konkurrieren um die Präsenz im Darm. Pilze werden in der Regel durch die guten Darmbakterien in Schach gehalten, doch fehlen zu viele der guten Bakterien, können sich auch Pilze stark vermehren, die wiederum die Darmschleimhaut schädigen.
Ein geschwächter Darm macht den Organismus anfällig für Allergien, denn durch die löchrige Darmschleimhaut (Leaky Gut) gelangen nicht mehr nur Nährstoffe, sondern auch Toxine, unvollständig verdaute Nahrungsbestandteile oder Krankheitserreger, die eigentlich ausgeschieden werden sollen, in die Blutbahn. Der Körper kämpft gegen diese unerwünschten Stoffe an und Autoimmunerkrankungen oder Allergien entstehen.
Allergische Reaktionen reizen den Darm wiederum, dadurch wird die Darmschleimhaut weiter geschwächt. Ein Teufelskreis, der durchbrochen werden muss!
Besonders gravierend ist, dass viele Tierhalter über diesen Teufelskreis nicht aufgeklärt sind und bei Allergiereaktionen lediglich das Futter wechseln. Die Allergiesymptome werden zunächst nachlassen oder ausbleiben, doch es werden sich rasch neue Allergien gegen die neuen Futtermittel bilden, da auch diese weiterhin die Darmbarriere passieren. In der Folge bleiben immer weniger Nahrungsmittel übrig, die das Tier verträgt.
Einen ersten Anhaltspunkt zur Diagnose des Leaky Gut bieten auftretende Symptome wie Erbrechen, Durchfall, Flatulenzen, wechselnde Stuhlgänge, Schleim auf dem Kot, Gras fressen oder panische Leckanfälle, sogenannte „licky fits“. Häufig treten zudem Ohr- und Augenentzündungen auf, sowie Hautirritationen, starker Juckreiz und Abgeschlagenheit. Es heißt sogar, dass bei 50% aller chronischen Erkrankungen ein Leaky Gut vorliegt (vgl. https://www.functionalmedicineuniversity.com/public/829.cfm). Seien es also oben beschriebene Symptome oder eine chronische Erkrankung: Eine genauere Diagnostik, am sinnvollsten und schmerzfreiesten in Form einer Kotanalyse, ist ratsam. Eine Kotanalyse gibt Aufschluss über mögliche Entzüdungen im Darm, über die Beschaffenheit der Darmschleimhaut und über die vorhandenen Bakterien, seinen es die "guten" oder die "schlechten". Nach erfolgter Kotanalyse kann ich eine Therapie ausarbeiten, um den Darm Ihres Tieres wieder zu stärken. Verschiedenste Therapieoptionen, zum Beispiel aus den Bereichen der Phytotherapie, der Mykotherapie und der Homöopathie leisten hier gute Dienste.
Die Leber eines Darmpatienten ist oft stark gefordert. „Kommt es im Darm zu Zersetzungsvorgängen, so entstehen Giftstoffe, welche die Darmoberfläche schädigen und ins Blut gelangen. Weil die Venen des Dünndarms in die Leber muünden, gelangen auch die entstandenen Giftstoffe dorthin und werden entgiftet. Deshalb ist selbst eine geringe Darmerkrankung immer mit einer starken Leberbelastung verbunden.“ (Wolff, Prof. Dr. med Hans: Unsere Katze - gesund durch Homöopathie. Georg Thieme Verlag KG, 2014, S.57) Neben der Leber stellt die Niere ein wichtiges Entgiftungsorgan dar. Sowohl Leber und Niere sollten kurweise immer wieder gestärkt werden. Auch hierzu kann ich Ihnen vielfältige Therapieoptionen aufzeigen, um die Gesundheit Ihres Tieres zu stärken.
Je nach Leiden Ihres Tieres wählen wir gemeinsam einen passenden Darmcheck aus. Der Umfang der Laboruntersuchungen kann erheblich schwanken, insofern schwanken auch die Preise je nach Untersuchung erheblich. Eine Untersuchung auf Würmer kostet natürlich deutlich weniger als eine umfassende Bestimmung des Mikrobioms. Individuell werden wir besprechen, was bei Ihrem Tier die passende Analyse wäre.